Abfalltipp im Dezember: Wohin mit Wachsresten?
Die Weihnachtszeit ist auch eine Zeit der Kerzen. Ob auf dem Adventskranz und dem Weihnachtsbaum, auf der Weihnachtspyramide oder dem Lichterbogen – überall finden sich Kerzen in sämtlichen Formen und Farben. Sind sie heruntergebrannt, landen die Wachsreste allzu oft im Abfall. Dabei lassen sich Wachsreste durchaus sinnvoll verwerten.
Wachsgießen statt Bleigießen
Das vormals zu Silvester beliebte Bleigießen ist seit 2018 aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen verboten. Wer auf diese Tradition nicht verzichten möchte, kann stattdessen Kerzenreste verwenden. Die Wachsreste werden einfach auf einem Löffel erhitzt, bis sie geschmolzen sind. Danach wird das flüssige Wachs in eine Schüssel mit kaltem Wasser gegossen. Die Formen, die aus dem erkalteten Wachs entstehen, sollen symbolisch die Zukunft vorhersagen.
Kerzenreste als Grillanzünder
Aus Kerzenresten lassen sich Grill- und Ofenanzünder herstellen. Dafür werden diese zunächst über einem Wasserbad geschmolzen. Danach wird das weiche Wachs mit Sägespänen vermengt. Diese Mischung wird in eine Filtertüte gefüllt. Die Filtertüte zudrehen und erkalten lassen. Zum Anzünden wird der selbstgebastelte Wachs-Grillanzünder später dann unter oder neben die Kohlen gelegt und angezündet.
Dekoration für Ostereier
Mit flüssigem Wachs lassen sich Ostereier besonders hübsch und nachhaltig dekorieren. Dazu wird das Wachs mit einem feinen Pinsel auf die Eier aufgetragen.
Wer weißes Wachs verwendet, kann die Eier danach färben und erhält so schöne Muster. Bei Verwendung von buntem Wachs kann auf das Färben verzichtet werden.
Kerzen gießen
Aus alt mach neu: Mit Kerzenresten lassen sich ganz einfach neue Kerzen selber herstellen. Dazu werden die Kerzenreste über dem Wasserbad eingeschmolzen. In ein sauberes Gefäß – zum Beispiel in eine alte Konservendose oder eine Keramiktasse – wird ein Docht eingehängt und mit einem Zahnstocher fixiert. Das flüssige Wachs wird danach nach und nach in das Gefäß gegossen, wobei der Docht circa zwei Zentimeter überstehen sollte. Erkalten lassen, fertig.
Wer zusätzlich noch einige Tropfen eines ätherischen Öls zugibt, kann sich am wohltuenden Duft einer Duftkerze erfreuen.
Wachsfresser
Schmelzfeuer – auch Wachsfresser genannt – sind im Handel erhältliche Keramikgefäße mit einem Dauerdocht. Sie sind sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich erhältlich. In den Wachsfresser können immer wieder Kerzenreste gelegt und verbrannt werden. Der Docht saugt das geschmolzene Wachs hoch und muss nicht ersetzt werden.
Ein Wachsfresser lässt sich mit einfachen Mitteln auch selber herstellen. Der Zero Waste Club des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes hat hierfür eine Anleitung parat:
- Sammeln Sie die übrig gebliebenen Wachsreste am besten in einer feuerfesten Keramikschale. Dabei sollten Sie darauf achten, dass keine Verunreinigungen in die Reste gelangen, die sich später beim Abbrennen entzünden könnten.
- Im Anschluss stellen Sie die gefüllte Keramikschale in einen Topf mit Wasser. Das Wasser wird nun erhitzt. Im Topf sollte gerade so viel Wasser sein, dass die Schale noch Kontakt zum Boden hat. Vermeiden Sie, dass Wasser in die Kerzenreste gelangt. Nach etwa 10 Minuten ist das Wachs vollständig geschmolzen und Sie können die Keramikschale zum Abkühlen aus dem Topf nehmen. Im besten Fall erhalten Sie eine ebenmäßige Wachsmasse mit einer glatten Oberfläche. Falls noch Dochte in den Kerzenresten waren, einfach mit einem Löffel raussammeln.
- Den Docht für den Wachsfresser kann man kaufen oder selbst herstellen. Um einen Schwimmdocht herzustellen, benötigen Sie saubere Taschentücher oder Toilettenpapier. Reißen Sie das Papier in kleine Vierecke, nehmen Sie sich eins der Stücke und zwirbeln es in der Mitte. Daraus sollte dann ein ungefähr 0,5cm hoher Docht mit 1 bis 1,5 cm Durchmesser entstehen. Überstehende Reste rund um den Docht können Sie einfach abreißen. Abhängig von der Größe Ihrer Feuerschale können Sie mehr oder weniger Dochte herstellen. In der Regel eignen sich drei Dochte besonders gut zum Abbrennen. Auch ein alter Schnürsenkel eignet sich übrigens als Docht.
- Im nächsten Schritt benötigen Sie eine brennende Kerze. Übergießen Sie die Dochte mit flüssigem Wachs, bis diese völlig damit überzogen sind.
- Einsetzen der Dochte in die Keramikschale: Bei der Anbringung muss die Oberfläche völlig gleichmäßig sein. Während das Wachs abkühlt und noch weich ist, können Sie mit Holzstäbchen Löcher für die Dochte machen und diese nach dem Abkühlen einlassen. Achten Sie ebenfalls drauf, dass zwischen den Dochten genug Abstand besteht, damit diese sich nicht gegenseitig entzünden. Es empfiehlt sich die Form eines Dreiecks.
Fertig ist Ihr Wachsfresser!