Tonnenweise Sperrmüll, ausgefallene Ortsnetzstationen und ein kaputtes Freibad

StadtWerke Rösrath ziehen erste Hochwasser-Bilanz

Knapp 1.900 Tonnen und damit anderthalb Mal so viel wie sonst in einem Jahr – so viel Hochwasser-Sperrmüll ist in Rösrath bislang zusammengekommen. 30 Tonnen Schadstoffe und rund 220 Tonnen Elektrogroßgeräte von der Waschmaschine über den Trockner bis zum Kühl- und Gefrierschrank kamen noch dazu. Zum Vergleich: 73 Tonnen Elektroschrott waren es im gesamten Jahr 2020. So lautet eine erste Bilanz der StadtWerke Rösrath zu den Folgen der Hochwasserkatastrophe von Mitte Juli, bei der große Teile Rösraths und Hoffnungsthals überschwemmt wurden.

„Diese enormen Abfallberge haben wir nur beseitigen können, weil wir mit viel Manpower und Maschinen tagelang im Einsatz waren“, erläutert Ralph Hausmann, Vorstand der StadtWerke Rösrath. „Insgesamt fast 2.000 Stunden oder rund 250 Manntage waren unsere eigenen Kollegen, aber auch Mitarbeiter diverser Fremdfirmen mit einem Radlader, acht Baggern und zahlreichen größeren und kleineren LKW unterwegs, um Sperrmüll und Elektroschrott abzuholen.“ Dabei waren die Mitarbeiter vom Baubetrieb der StadtWerke schon am Abend vor der Flut im Dauereinsatz. Als sich die Anzeichen verdichteten, dass es zu Überflutungen kommen kann, mussten insgesamt 2.500 Sandsäcke gefüllt und im Stadtgebiet verteilt werden.

„Wir haben während und nach dem Hochwasser nicht nur an der Müllfront gekämpft, sondern hatten auch andere Herausforderungen zu bewältigen“, so Hausmann weiter. „Insbesondere das Stromnetz hat arg gelitten. Mehrere Ortsnetzstationen waren zeitweise ausgefallen. Bis zu 15 Monteure haben fünf Tage lang intensiv daran gearbeitet, die vom Stromausfall betroffenen Stadtteile so schnell wie möglich wieder ans Netz zu bekommen und die Hochwasserschäden im Stromnetz zu beseitigen.“

Besonders hart getroffen hat es auch das Freibad Hoffnungsthal, dessen Technikkeller unter Wasser stand. Wie die StadtWerke an anderer Stelle schon berichtet haben, sind die Schäden so massiv, dass das Freibad die Saison beenden musste. „Wir rechnen derzeit damit, rund 650.000,- Euro in Reparatur und Wiederaufbau investieren zu müssen, gehen aber davon aus, dass wir im kommenden Jahr wieder öffnen können“, berichtet Hausmann.
Insgesamt, so rechnet er vor, wird das Juli-Hochwasser die StadtWerke rund 2 Millionen Euro kosten.