Hilfe, Störfall! – Was tun beim Wasserrohrbruch

In der Hausinstallation rauscht es, Wasser sprudelt zwischen Gehwegplatten hervor, vor dem Haus bildet sich nach und nach ein kleiner See…

… ein Wasserrohrbruch kommt nie angekündigt, dafür immer unerwartet. Und er verursacht im schlimmsten Fall große Schäden. Daher gilt: Je früher er entdeckt und je schneller gehandelt wird, desto besser – und zwar unabhängig davon, ob der Rohrbruch im öffentlichen Versorgungsnetz oder in den eigenen vier Wänden auftritt.

Erfahren Sie hier, was Sie im Falle eines Falles tun müssen und wer für welchen Rohrbruch zuständig ist.

Leck im öffentlichen Rohrnetz? Aufgabe der StadtWerke

Trotz regelmäßiger Kontrollen und Sanierungsmaßnahmen im Rohrnetz: Rohrbrüche an Trinkwasserleitungen lassen sich weder verhindern, noch vorhersagen. Allerdings lassen sie sich in der Regel schnell feststellen.

Sie werden entweder von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern oder der Polizei gemeldet, die die Telefonnummer für den Entstörungsdienst Wasser der StadtWerke gewählt haben, weil irgendwo im Stadtgebiet Wasser über die Straße läuft. Oder der zuständige Mitarbeiter aus dem Wasserwerksbetrieb bekommt per Datenfernübertragung die Meldung, dass der Wasserverbrauch in Rösrath sprunghaft angestiegen ist und das für Uhr- und Jahreszeit übliche Maß deutlich überschritten hat oder die Hochbehälter leerlaufen. Ein ungewöhnlich hoher Trinkwasserverbrauch nämlich ist ein Indiz dafür, dass im Rohrnetz etwas nicht stimmt. Und wenn das passiert, machen sich die diensthabenden Mitarbeiter vom Netzservice Trinkwasser sofort auf die Suche nach der Ursache – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Liegt tatsächlich ein Rohrbruch vor, werden die Monteure sofort aktiv. Sobald die genaue Stelle lokalisiert ist, wird die Leitung abgeschiebert. In der Monteursprache bedeutet das, dass der Wasserdurchfluss in dem betroffenen Teilstück mit Absperrschiebern unterbrochen wird. Anders wäre eine Reparatur nicht möglich. Das heißt aber auch, dass alle Haushalte, die über die Leitung versorgt werden, für die Dauer der Reparaturarbeiten kein Wasser haben.

Ziel der Rohrnetzmonteure ist es daher, die beschädigte Leitung so schnell wie möglich zu reparieren und die Wasserversorgung wiederherzustellen.

Ist die geborstene Wasserleitung repariert, wird der betroffene Rohrnetzbereich intensiv gespült, um durch die Reparaturarbeiten eingebrachte Verschmutzungen und Luft aus der Leitung zu schwemmen. Erst danach wird die Leitung wieder in Betrieb genommen.

An allen öffentlichen Trinkwasserleitungen dürfen aus Sicherheitsgründen nur und ausschließlich die speziell hierfür ausgebildeten Rohrnetzmonteure der StadtWerke arbeiten. Das gilt übrigens auch für alle Hausanschlussleitungen bis zur Wasseruhr. Allerdings, so sieht es die Wasserversorgungssatzung der StadtWerke Rösrath vor, müssen die Kosten für Arbeiten an diesen vom Grundstückseigentümer übernommen werden.

Rohrbruch im Haus – was jetzt?

Liegt das Leck hinter und nicht vor der Wasseruhr, betrifft es also die private Hausinstallation, sind die StadtWerke nicht mehr zuständig. Dann ist es Sache des Eigentümers, sich um den Schaden zu kümmern.

Damit es durch den Rohrbruch nicht zu größeren Schäden kommt, empfehlen wir, im ersten Schritt das Wasser über den Haupthahn abzustellen. Mietwohnungen haben häufig einen eigenen Haupthahn, ansonsten befindet sich dieser in der Regel im Keller.

Wohnen Sie zur Miete, sollten Sie danach unbedingt Ihren Vermieter informieren, der sich um alles Weitere kümmern muss. Handelt es sich um Ihr Eigentum, sollten Sie umgehend Kontakt mit einem Installationsunternehmen aufnehmen, das den Rohrbruch behebt. Weil sich Rohrbrüche weder an Arbeits- noch an Ferienzeiten halten, sondern zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten können, bieten einige Installateure auch Notdienste an.

Machen Sie außerdem viele Fotos – vom Rohrbruch, von dadurch beschädigten Wert- und Einrichtungsgegenständen und von der Reparatur – und dokumentieren Sie den Verlauf mit Datum und Uhrzeit. Wenn Sie dann Ihre Versicherung über den Rohrbruch informieren, hilft eine gute Dokumentation bei der späteren Schadensregulierung.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Die schlechte Nachricht zuerst: Einen hundertprozentigen Schutz vor Rohrbrüchen gibt es – leider – nicht. Es ist jedoch möglich, zumindest einige Ursachen präventiv auszuschließen oder im Falle eines Rohrbruchs die Folgen zu minimieren.

Mit dem Einbau einer Filter-Druckminderer-Kombination werden beispielsweise nicht nur Einschwemmungen aus dem Rohrnetz in die Hausinstallation herausgefiltert, sondern auch Druckschwankungen ausgeglichen, die zu Rohrbrüchen führen können.

Sie planen eine längere Abwesenheit, fahren beispielsweise in Urlaub? Dann drehen Sie vorher den Haupthahn ab. Damit verhindern Sie zwar keinen Rohrbruch während Ihres Urlaubes, Sie sorgen aber dafür, dass das Wasser nicht ungehindert immer weiterläuft und noch größere Schäden verursachten kann.