Tipps für ein nachhaltiges Weihnachtsfest

Bis zu 20 Prozent mehr Müll, 25 Millionen Tannenbäume, 500 Millionen Kilowattstunden Strom nur für die Beleuchtung –

die Weihnachtszeit ist nicht dafür bekannt, besonders nachhaltig, umwelt- und ressourcenschonend zu sein. Dabei geht es auch anders, ohne dass auf weihnachtlichen Glanz, Besinnlichkeit und Stimmung verzichtet werden muss.

Für alle, die ihr Weihnachtsfest ein bisschen nachhaltiger gestalten wollen, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt:

Weihnachtsgeschenke – lokal gekauft oder selbst gemacht

Ganz klar, zu Weihnachten gehören Geschenke. Insbesondere für Kinder sind das zwei Dinge, die untrennbar miteinander verbunden sind. Dementsprechend sind die Wunschlisten oft lang, die Wünsche vielfältig und die Versuchung groß, alles im Online-Handel zu bestellen. Wer etwas für die Umwelt und gleichzeitig für den Einzelhandel vor Ort tun will, tut hingegen gut daran, die größeren und kleineren Überraschungen für die Lieben nur im Ausnahmefall im Internet zu kaufen und ansonsten in den Läden vor Ort zu stöbern, ob sich nicht auch dort etwas finden lässt.

Insbesondere für Erwachsene, die meist schon alles haben, ist es häufig schwer, ein Geschenk zu finden. Statt des x-ten Paares Socken oder dem Verlegenheitsparfum erfreuen sich Partner, Eltern oder Geschwister vielleicht viel mehr an Selbstgebasteltem. Wer im Internet nach Anregungen für so genannte DIY-Geschenke sucht, wird meist schnell fündig. Von selbstgemachten Seifen über Marmelade, Selbstgekochtes, gebastelte Fotobücher oder Kalender bis hin zu Teelichtern aus leeren Einmachgläsern – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Außerdem lassen sich viele Kinder dafür begeistern, sich mit eigenen Ideen einzubringen.
Oder Sie verschenken Gutscheine – für ein Essen zu Zweit, einen Kinobesuch oder eine andere gemeinsame Aktivität.

Einpacken geht auch umweltfreundlich

Die Berge an Geschenkpapier, die nach der Bescherung übrigbleiben, sind zu einem großen Teil mit dafür verantwortlich, dass an Weihnachten so viel mehr Müll anfällt als in der restlichen Zeit des Jahres. Das muss nicht sein und ist auch weder ökologisch noch ökonomisch vertretbar. Statt beschichtetem Hochglanzpapier und Geschenkfolie tun es auch selbst verziertes Pack- oder Backpapier, selbstgenähte Geschenkbeutel, Schuhkartons oder Zeitungspapier. Wer trotzdem in Geschenkpapier verpackte Präsente bekommt, kann auch versuchen, die Klebestreifen sorgfältig zu lösen und das Papier für eine neuerliche Verwendung aufzubewahren.

Übrigens: Geschenkpapier gehört nicht automatisch in die Papiertonne. Sobald es mit Kunststofflacken oder –folien beschichtet ist, kann es nicht recycelt werden und muss über die Restmülltonne entsorgt werden. Auch glänzendes und funkelndes Papier kommt in der Regel in die graue Tonne.

O Tannenbaum

Der durchschnittliche deutsche Weihnachtsbaum ist ein Nadelbaum – von Nordmanntanne über Fichte bis Douglasie, Kiefer oder Nobilistanne ist alles dabei -, wächst mit vielen anderen seiner Art dicht an dicht gekuschelt in einer Monokultur auf, wird mit viel Kunstdünger und Herbiziden gefüttert, um so schnell wie möglich groß zu werden, wird kurz vor Weihnachten gefällt, von seinem Herkunftsort unter Umständen viele hundert Kilometer weit transportiert, um dann wenige Tage im hellen Glanz zu erstrahlen, bevor er meist kurz nach Neujahr entsorgt wird.

Das ist, wie man sich leicht vorstellen kann, alles andere als umweltbewusst. Und auch hierfür gibt es nachhaltigere Alternativen. Über den Revierförster werden häufig heimische Nadelbäume als Weihnachtsbäume verkauft, die aus forstwirtschaftlichen Gründen gefällt werden müssen, beispielsweise weil der Forst ausgelichtet werden muss. Auch in Rösrath gibt es diese Möglichkeit, unter anderem im Forsthaus Forsbach, das an der Feldstraße zwischen Kleineichen und Forsbach liegt. Der dortige Revierförster bietet an einem Adventswochenende Bäume zum Selberschlagen an. Auch der Forstbetrieb Groß-Eygen verkauft Weihnachtsbäume.

Wer nicht im Forst selber schlagen will, sollte darauf achten, dass er einen Baum mit Naturland-, Bioland- oder FSC-Siegel erwirbt. Auch diese Bäume sind aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Weihnachtsbäume können auch gemietet werden. Die Bäume kommen im Topf, werden nach Weihnachten wieder abgeholt und in der Baumschule eingepflanzt, um dann im nächsten Jahr wieder vermietet zu werden.

Der selbstverständlich abgeschmückte Weihnachtsbaum kommt nach dem Ende seiner Einsatzzeit übrigens in die Biotonne und nicht etwa in den Wald. Oder Sie melden ihn zur kostenlosen Abholung durch die Freiwillige Feuerwehr Rösrath an. Den Termin und die näheren Details können Sie dem Abfuhrkalender entnehmen.

Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen

Apropos Schmuck: Auch bei der Dekoration des Weihnachtsbaumes gibt es nachhaltigere Varianten als Kunststoffkugeln, Lametta und Kunstschnee aus der Spraydose. Bemalte Holzkugeln, Tannenzapfen oder Strohsterne sehen ebenfalls hübsch aus und sind umweltfreundlicher. Ein mit Glitzer- oder Schneespray verzierter Baum darf zudem nicht über den Biomüll entsorgt werden.

Und für die Beleuchtung bieten sich moderne LED-Lichterketten an. Die sind nicht nur sicherer als echte Kerzen, sondern verbrauchen vor allem viel weniger Strom als herkömmliche Lichterketten, wie der BDEW, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, mal ausgerechnet hat. Eine LED-Lichterkette mit 35 Lämpchen à einem Watt benötigt beispielsweise 30 Kilowattstunden Strom, ein zehn Meter langer Lichtschlauch hingegen 130 Kilowattstunden.

Nebenbei: Mit einer Kilowattstunde Strom könnte man 15 Stunden am Stück einen LED-Fernseher laufen lassen.

Gans ganz ökologisch

Zur nachhaltigen Weihnacht gehört auch ein entsprechendes Menü: keine billige Import-Gans aus Qualzucht, sondern eine aus deutscher Freilandhaltung kombiniert mit saisonalem Gemüse, am besten vom Bauern nebenan. Bei Schoko-Nikolaus, Dominosteinen und Co. sollte den Fairtrade-Varianten in möglichst sparsamer Verpackung der Vorzug gegeben werden. Oder das Weihnachtsgebäck wird selber gebacken. Das ist nicht nur lecker, sondern oftmals auch viel gesünder, weil auf unnötige Inhaltsstoffe und ein Übermaß an Zucker verzichtet werden kann.

Übrigens: Auch die StadtWerke Rösrath setzen weiterhin auf Nachhaltigkeit. Mit unserem RöStrom liefern wir 100 % Ökostrom, der mit dem ok-power-Gütesiegel ausgezeichnet ist. In unserem Fuhrpark haben wir mittlerweile sechs E-Autos. Die Elektromobilität unserer Kunden fördern wir mit einer Prämie beim Kauf eines E-Bikes oder Pedelecs, mit zwei Ladesäulen für E-Bikes und einer Ladesäule für E-Autos vor unserem Kundenzentrum an der Hauptstraße. Wir sammeln Ihre Kunststoffdeckel im Rahmen der Aktion „Deckel für Polio“, organisieren jedes Jahr die Frühjahrsputzaktion in Rösrath und setzen zunehmend auf umweltfreundliche Giveaways, wie beispielsweise unsere beliebten Obst- und Gemüsebeutel aus Öko-Baumwolle.

Darauf wollen wir uns nicht ausruhen, sondern arbeiten ständig an weiteren Ideen und Projekten für mehr Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz.