Was machen eigentlich…

… die Mitarbeiter vom Netzservice Trinkwasser?

172,2 Kilometer Rohrnetz, drei Hochbehälter, vier Pumpstationen und rund 8.000 Trinkwasserhausanschlüsse – das ist das Reich der Mitarbeiter vom Netzservice Trinkwasser der StadtWerke Rösrath. Tagtäglich kümmern sie sich rund um die Uhr darum, dass bei den Rösratherinnen und Rösrathern jederzeit frisches und schmackhaftes Wasser aus den Leitungen kommt. Und das ist sogar wörtlich gemeint, denn Feierabende, Wochenenden oder Feiertage gibt es im Netzservice Trinkwasser nicht. Ein Bereitschaftsdienst ist auch außerhalb der Öffnungszeiten der StadtWerke jederzeit zur Stelle, wenn im Rohrnetz etwas nicht stimmt.

Rösrather Wasser – von Leidenhausen nach Rösrath

Rund 120 Liter Trinkwasser verbraucht im Durchschnitt jeder Einwohner von Rösrath. Täglich. Im Wasserwerk Leidenhausen wird es in fünf Brunnen aus rund 30 Metern Tiefe nach oben gepumpt.

Das in Leidenhausen gewonnene Trinkwasser hat eine hohe Qualität und kann daher unbedenklich aus der Leitung getrunken werden. Auf seinem Weg durch die meterdicken Kies- und Sandschichten der Wahner Heide wird es nämlich bereits auf natürliche Weise gereinigt und mit vielen lebensnotwendigen Mineralien angereichert. Dadurch, dass es nicht im direkten Einzugsgebiet landwirtschaftlicher Flächen gewonnen wird, ist es auch nicht mit Nitrat belastet. Eine aufwändige Trinkwasseraufbereitung ist daher im Wasserwerk Leidenhausen nicht erforderlich. Lediglich Kalkmilch wird dem Rohwasser zugesetzt, weil es leicht zu sauer ist und saures Wasser die Wasserleitungen angreifen kann.

Mit einem Druck von rund 12 Bar wird das Trinkwasser aus dem Wasserwerk durch zwei Trinkwasserhaupttransportleitungen – einer mit einem Außendurchmesser von 300 Millimetern, die den Bereich Forsbach versorgt, und einer weiteren mit einem Außendurchmesser von 400 Millimetern für die restlichen Gebiete in Rösrath – Richtung Rösrath gepumpt. Vier Druckerhöhungsanlagen im Stadtgebiet sorgen für den erforderlichen Druckausgleich in den unterschiedlichen Höhenlagen. Die Hochbehälter Tütberg, Lüderich und Volberg fungieren als Pufferspeicher. In ihnen wird Trinkwasser gespeichert, um Zeiten stark erhöhen Wasserverbrauchs abzudecken, Störungen im Versorgungsnetz zu überbrücken und Trink- sowie Löschwasserreserven bereitzuhalten.

Wie das Wasser in die Haushalte kommt

Eine der wesentlichen Aufgaben des Netzservice Trinkwasser ist es, Häuser an das öffentliche Rohrnetz anzuschließen. Damit aus jedem Wasserhahn das wertvolle Nass sprudeln kann, muss nämlich erst eine Hausanschlussleitung verlegt werden, die die in der Straße liegende Hauptleitung mit dem jeweiligen Gebäude verbindet.

Voraussetzung dafür ist, dass der Bauherr bei den StadtWerken Rösrath auf einem Antragsformular einen Wasser-Hausanschluss beantragt. Dabei muss unter anderem angegeben werden, wie viele Wasserentnahmestellen, also beispielsweise Spülkästen, Waschtische, Wasseranschlüsse für Waschmaschinen und Geschirrspüler, geplant sind. Auf dieser Grundlage nämlich wird von den Mitarbeitern des Netzservice Trinkwasser berechnet, wie die Hausanschlussleitung dimensioniert werden muss. In der Regel reicht für Ein- und Mehrfamilienhäuser ein Rohr mit einem äußeren Durchmesser von 40 Millimetern. Bei sehr großen Gebäuden mit vielen Entnahmestellen kann es aber auch sein, dass eine Leitung mit einem größeren Durchmesser verlegt werden muss.

Sobald der Hausanschlussraum fertiggestellt ist und ein zertifiziertes Tiefbauunternehmen im Auftrag des Bauherrn die erforderlichen Erdarbeiten ausgeführt und die Hauptleitung freigelegt hat, stellen die Monteure der StadtWerke den Hausanschluss her und montieren den Wasserzähler.

„Für die Hausanschlussakte, die für jedes neu angeschlossene Haus in einem EDV-System hinterlegt wird, dokumentieren wir jeden einzelnen Arbeitsschritt auch mit Fotos, damit wir auch noch nach Jahren genau nachvollziehen können, was wann und wo verlegt wurde“, erzählt Tom Leufgens, Rohrnetzmeister im Netzservice.

Hausanschlüsse werden übrigens nicht nur bei Neubauten hergestellt. Manchmal kann es erforderlich sein, einen bestehenden Anschluss zu verändern, beispielsweise wenn an einem Gebäude Umbauten vorgenommen werden. Und bei älteren Häusern empfehlen die Monteure der StadtWerke auch schon mal, den Anschluss zu erneuern, wenn während einer Straßenbaumaßnahme auch an der Wasserleitung gearbeitet wird.

Wasserzähler: Alle sechs Jahre wird gewechselt

Das deutsche Eichgesetz schreibt vor, dass Wasserzähler alle sechs Jahre getauscht werden müssen. Auch dafür sind die Monteure vom Netzservice Trinkwasser zuständig.

Dabei haben sich die StadtWerke für ein Verfahren entscheiden, das sich in der Praxis schon seit Jahren bewährt hat. Um die Abläufe für alle Beteiligten so unbürokratisch und unkompliziert wie möglich zu halten, suchen die Monteure die Haushalte, bei denen ein Zählerwechsel ansteht, zunächst ohne Voranmeldung auf. Wird Niemand angetroffen, hinterlassen sie eine Postkarte im Briefkasten, mit der über den Zählerwechsel informiert und um Terminvereinbarung gebeten wird.

Wenn die Monteure den Wasserzähler austauschen, halten sie den Ausbaustand des alten Zählers ebenso akribisch fest wie den Einbaustand des neuen Zählers. So ist gewährleistet, dass der Kunde am Ende eines Verbrauchsjahres auch nur das bezahlt, was er tatsächlich an Trinkwasser verbraucht hat.

Hat ein Kunde das Gefühl, dass sein Wasserzähler vor Ablauf der Eichfrist nicht mehr zuverlässig funktioniert, kann er sich ebenfalls an den Netzservice Trinkwasser richten. Sichtprüfungen übernehmen die Monteure selber, für eine technische Überprüfung muss der Zähler allerdings ausgebaut und an ein hierauf spezialisiertes Unternehmen geschickt werden.

Pflege muss sein – auch im Rohrnetz

Um möglichst störungsfrei zu funktionieren, muss das gesamte Rohrnetz in Rösrath ständig kontrolliert, überprüft und gewartet werden.
Dazu gehört unter anderem, dass die Endpunkte im Netz in regelmäßigen Abständen gespült werden müssen, da sich hier mit der Zeit Verunreinigungen anlagern, die zwar nicht gesundheitsgefährdend sind, aber dennoch entfernt werden müssen. Über ein Standrohr, das am Hydranten angeschlossen wird, lassen die Monteure das Wasser dann rund zehn Minuten lang aus der Leitung herauslaufen, um alle Ablagerungen heraus zu spülen.

Auch Wasserleitungen zu erneuern und Armaturen wie Schieber und Hydranten einzubauen oder zu tauschen, gehört dazu, um das Rohrnetz langfristig fit zu machen und instandzuhalten. So werden die StadtWerke beispielsweise bei Straßenbaumaßnahmen der Stadt in aller Regel beteiligt, um dann, wenn in der Straße sowieso schon gearbeitet wird, alte Leitungen auszutauschen.

Wenn das Rohr bricht

Bei einem Wasserrohrbruch im Versorgungsgebiet ist Eile geboten. Auch außerhalb der Geschäftszeiten der StadtWerke sind daher Kollegen im Bereitschaftsdienst rund um die Uhr für Störfälle im Rohrnetz erreichbar.
Als Sofortmaßnahme wird der betroffene Bereich „abgeschiebert“, wie die Rohrnetzexperten das nennen, wenn sie die Wasserversorgung unterbrechen. Dann machen sich die Monteure auf die Suche nach dem Leck. Ist der Rohrbruch gefunden, ist erst einmal eine Tiefbaufirma am Zug, die das defekte Rohr freibaggert, damit die StadtWerke-Monteure es reparieren können.

„Für Wasserrohrbrüche gibt es unterschiedliche Gründe“, erklärt Tom Leufgens. „Erdbewegungen, zum Beispiel nach Frostperioden, Lochfraß oder so genannte Druckschläge bei plötzlichen, unterwartet hohen Drücken im Rohrnetz können dazu führen, dass Wasserrohre brechen. Es kann aber auch passieren, dass ein Wasserrohr bei Bauarbeiten beschädigt wird.“

Nicht jeder Wasserrohrbruch macht sich übrigens dadurch bemerkbar, dass Wasser auf die Straße austritt. Manchmal ist es auch nur ein zu hoher Verbrauch, den die StadtWerke-Mitarbeiter in einer der drei Versorgungszonen feststellen und der auf ein Leck in einer Leitung hindeutet. „Solche Lecks, die nicht nach außen sichtbar werden, sind schwieriger zu finden“, sagt Leufgens. „Wir müssen dann die Versorgungszone abfahren und mit Abhörgeräten versuchen, die Schadensstelle möglichst schnell zu lokalisieren.“

Vom Monteur zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik

Neun Kollegen arbeiten im Netzservice Trinkwasser der StadtWerke, darunter ein Auszubildender und zwei „Eigengewächse“, die schon ihre Ausbildung bei den StadtWerken gemacht haben. Einer davon ist auch Tom Leufgens, der nach seiner Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik noch den Lehrgang zum Rohrnetzmeister draufgesattelt hat. Ein Ingenieur, der zweite ehemalige Auszubildende sowie der aktuelle Auszubildende zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, vier Rohrnetzmonteure und ein Tiefbau- und Montagearbeiter komplettieren das Team.

Übrigens: Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Ausbildung im Netzservice Trinkwasser der StadtWerke interessieren, können sich bei einem Praktikum einen umfassenden Eindruck von den vielfältigen Aufgaben verschaffen.